„Auch nach der WM ist der Siegeshunger noch da“
Geschafft! Ronald Völker krönte ein erfolgreiches Jahr mit dem Weltmeistertitel in Peking. Ein Titel, der in seiner Sammlung noch fehlte. Davor wurde er in Singen Deutscher Meister und in Trencin Europameister. Außerdem gewann er das renommierte Reedy Race of Champions. Bernd Bohlen sprach mit dem Yokomofahrer über die Titel, aber auch über seine zukünftigen Ziele.
Bernd Bohlen: Herzlichen Glückwunsch. In Heemstede 2012 und Kissimmee 2014 warst Du ganz nah dran. In Peking 2016 hast Du es nun geschafft. Glücklich und zufrieden?
Ronald Völker: Herzlichen Dank. Es hätte am Ende nicht besser laufen können. Final endlich das erreicht zu haben, was man jahrelang angestrebt hat, ist überwältigend!
Bernd Bohlen: Das dritte Finale war das entscheidende. Bruno Coelho hatte das erste Finale gewonnen, Du das zweite. Du warst bald vorn. Hinter dir gab es heftige Zweikämpfe. Wie hast du es geschafft, da einen kühlen Kopf zu behalten? Wann war dir klar, du bist Weltmeister?
Ronald Völker: Die Zweikämpfe haben schon angefangen als Bruno Coelho mich noch in der ersten Runde umgedreht hatte. Ab der dritten Runde wurde mir bewusst, dass ich es schaffen könnte, wenn keine Zwischenfälle mehr passieren. Der Vorsprung war ausreichend und das Auto zum richtigen Zeitpunkt perfekt.
“Harte Arbeit hat sich bezahlt gemacht”
Bernd Bohlen: Mit deinem Sieg hast Du Yokomo den zweiten WM-Titel hintereinander beschert. Wie wichtig war dir dieser Erfolg?
Ronald Völker: Der ETS-Titel ging an Xray, daher kam der Erfolg genau zum richtigen Zeitpunkt. Er zeigt, dass sich die harte Arbeit von allen Beteiligten bezahlt gemacht hat.
Bernd Bohlen: Yukijiro Umino, dein Mechaniker, war ganz überwältig. Er ist mit dir in den letzten Jahren mehrfach um den Globus gereist. Welchen Anteil hat er an deinem Sieg?
Ronald Völker: Er hat einen großen Anteil an unserem gemeinsamen Erfolg. Nachdem ich schon knapp elf Jahre bei LRP bin, sind es auch schon fast acht Jahre bei Yokomo. Solange arbeiten und reisen wir auch zusammen, was natürlich auch auf emotionaler Ebene verbindet. Unsere Kommunikation ist stets besser geworden und in dieser Zeit habe ich auch eine Menge dazulernen können.
Bernd Bohlen: Viele große Fahrer bleiben über Jahre hinweg einer Marke treu. Dich kennt man als Yokomofahrer und als Repräsentant von LRP. Marc Rheinard fährt seit 2004 für Tamiya, Ryan Cavalieri ist fest mit Team Associated verbandelt, Atsushi Hara fuhr über ein Jahrzehnt für Hot Bodies. Ist diese Kontinuität eine Grundvorrausetzung für den Erfolg?
Ronald Völker: Das muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden, aber solange man sich wohl und gut aufgehoben fühlt und sich gegenseitig wertschätzt, gibt es keinen Grund für Veränderungen. Das trifft auch auf mich zu.
“Ich möchte den ETS-Titel zurückholen”
Bernd Bohlen: Du hast jetzt alle wichtigen Titel mindestens ein Mal gewonnen. Jetzt beginnt eine neue Saison. Welche Ziele hast Du? Wie motivierst Du dich weiter?
Ronald Völker: Ich habe gar keine Probleme, mich zu motivieren. Auch nach der WM ist der Siegeshunger da. Primär möchte ich mir den ETS Titel wieder zurückholen.
Bernd Bohlen: Die Treue hältst Du auch deinem Verein, dem MBC Goldstein. Welchen Einfluss hatte der auf deinen Start in die RC-Car-Szene?
Ronald Völker: Ich war schon jahrelang als Kind beim MRC Gelnhausen Mitglied, aber nun auch schon 17 Jahre beim MBC Goldstein. Ich denke es ist wichtig und gut, einem RC Club anzugehören. Man lernt viel dazu und hat einen guten Anschluss in der RC Szene.
Bernd Bohlen: Vielen Dank! Viel Erfolg für die neue Saison!
Das Interview wurde unter freundlicher Genehmigung von BRCNEWS/ Bernd Bohlen veröffentlicht